Dezember 2011-Februar 2012
Aatalhaus am Barfußpfad
Im Kurpark 3
Eintritt: frei
Die Mongolei - ein Land der Gegensätze
Es sind die Brüche, die mich und sicherlich jeden Besucher berühren.
Buddhistische Tempel, in Sowjetzeiten zum Teil zerstört und über Jahrzehnte verwaist, entwickeln sich seit der "Wende", der Befreiuung der Mongolei nach dem
Zerfall der UDSSR, und der Gründung eines eigenen Staates wieder zu geistigen Zentren.
Das Schamanentum und der Glaube an die Naturkräfte ist eine weitere zentrale Kraft, die das Denken und Leben vor allem der Nomaden prägt. Steinhügel, Owoos, kennzeichnen heilige
Stätten unter freiem Himmel, die mit farbigen Fahnen geschmückt die Naturgewalten gnädig stimmen sollen:
die weiße Fahne für Milch (stellvertretend für Nahrungsmittel), Rot für Feuer und Erde, Gelb für die Leben spendende Kraft der Sonne, Blau für den Himmel und Grün für das Wachstum der
Pflanzen.
Nomaden, z.B. aus dem Volk der Tuwa, treffen auf den modernen Großstadtmongolen, der Coca Cola kennt, Handys besitzt, Motorräder und schnelle
Autos liebt und Fernseh- und Internetzugang hat. So zeigt sich auch die heutige Hauptstadt Ulan Bator in diesen Gegensätzen: im Zentrum spektakuläre Monumentalbauten und
Plattenbauten aus der Sowjetzeit und am Stadtrand Jurtenansiedlungen als neue Slumsbehausungen. In Lichtreklame und Werbebotschaften wechseln sich mongolische Schriftzeichen mit kyrillischen
Buchstaben und amerikaischen Labels ab. Geschichte: Dschingis Khan trifft Stalin, den Präsidenten eines der größten Länder, das nach der "Wende"-Zeit einen demokratischen Versuch
wagt. Die Vergangenheit ist überall neben der Monderne zu sehen und zu spüren. Globalisierung ist erfahrbar.