Presse: siehe unten
Samstag, 23.04.2016
Spanckenhof
Leiberger Straße 10
Beginn: 20 Uhr
Eintritt: 12 €
Ludwig Meyer wurde 1903 als Sohn eines jüdischen Schlachtereibesitzers in Bielefeld geboren. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in Bielefeld. Er machte seine Lehre als Kaufmann und arbeitete dann in verschiedenen deutschen Städten, bis er 1933 den väterlichen Betrieb übernahm.
Mit seinem Solo-Theater-Stück begibt sich Schauspieler Michael Grunert auf die Spuren Ludwig Meyers und lässt die Besucher daran teilhaben. Der Bielefelder Jude L. Meyer wird 1936 wegen Homosexualität von der Gestapo verhaftet. Als Jude überlebt er Buchenwald und Auschwitz. Nach dem Krieg muss er um die Anerkennung seiner Verfolgung als Jude kämpfen. In den 50er eröffnet er am Rande der Legalität das erste Schwulenlokal in Hannover noch vor Aufhebung des Paragrafen 175.
In den 1960er Jahren zieht es ihn nach Hamburg. Dort wird er 1975 in seiner Wohnung erschlagen aufgefunden.
In alptraumhaften und grotesken Bildern, mit dokumentarischen Texten und Geschichten, die den Zeitgeist jener Jahre widerspiegeln, entsteht das Bild eines Mannes, der sich seine Identität und Menschenwürde nicht nehmen lässt.
Michael Grunert ist seit 1986 Mitglied des Theaterlabors Bielefeld. Er war in dieser Zeit an nahezu allen Projekten und Produktionen des Ensembles als Schauspieler beteiligt. Seit 2005 kommen verschiedene Regie-Arbeiten hinzu. Tourneen führten ihn mit dem Team durch Deutschland, ins europäische Ausland und nach Kanada. Seine Ausbildung zum Schauspieler machte Michael Grunert im Theater Die Bacchanten Köln unter der Leitung von Gaetano Cartolaro in den Jahren 1979 bis 1983.
Konzept und Spiel: Michael Grunert
Regie: Indira Heidemann, Michael Grunert
Dramaturgie und Text: Sebastian Zarzutzki